Ist Gemüse eigentlich vegan?

Schon oder? Nein? Genau mit diesem Thema beschäftigt sich mein Bachelor-Abschlussprojekt

Der Film richtet sich an Verbraucher und Verbraucherinnen, die bereits vegan leben, und zeigt wieso Gemüse und andere pflanzliches Erzeugnisse – entgegen der allgemeinen Auffassung – nicht unbedingt vegan sind.

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Schlachtabfälle als Dünger

In diesem Erklärfilm wird die Problematik der hohen Fleischproduktion und der daraus resultierenden Abfälle aus der Schlachtung thematisiert, die häufig im Ökolandbau als organische Dünger auf den Ackerböden landen.

Im Gegensatz zur konventionellen Landwirtschaft dürfen im Ökolandbau keine chemisch-synthetischen Düngemittel verwendet werden. Deshalb greifen Bio-Landwirt:innen für den Anbau von Getreide, Obst und Gemüse auf organische Düngemittel zurück – diese können pflanzlichen, aber auch tierischen Ursprungs sein.

Immer mehr landwirtschaftliche Betriebe spezialisieren sich und entscheiden sich bewusst dafür, keine Tiere mehr zu halten. Wie Unternehmen sind auch sie dazu gezwungen, möglichst wirtschaftlich zuarbeiten. Notgedrungen entscheiden sich viele für den Zukauf von externen, kostengünstigen Handelsdüngern.

Bei einer Schlachtzahl von über 763.000.000 Landtieren allein in Deutschland im Jahre 2019 bleibt die Fleischindustrie mit vielen Schlachtabfällen zurück. Zu Mehl oder Pelltes verarbeitet können so einzelne tierische Bestandteile als Sackware erworben werden. Als Abfallprodukte der Massentierhaltung sind diese sehr günstig: Haarmehl aus Schweineborsten kostet pro Kilogramm verfügbarem Stickstoff beispielsweise viel weniger als vergleichbare pflanzliche Dünger. Und auch andere pflanzliche Düngemittel wie eine eigene Kompostwirtschaft samt nötiger Gerätschaften, bedürfen einer höheren zeitlichen und finanziellen Investition – zumindest bei der Umstellung am Anfang. Es ist also nicht nur eine Frage der persönlichen Prioritäten, sondern vor allem auch des Geldes, wie gewirtschaftet wird. 

Die Verwendung solcher tierischer Düngemittel mag einfach handhabbar sein und mit einem Kostenersparnis einhergehen. Doch dieses Vorgehen birgt auch Risiken: so können diese mit Schwermetallen, multiresistenten Keimen und Antibiotikarückständen aus der industriellen Tierhaltung belastet sein.

Pflanzliche Erzeugnisse wie Gemüse, Obst, Getreide und Hülsenfrüchte, die mit tierischen Düngern produziert werden, sind also nicht vegan. Denn bei ihrer Erzeugung wurden gemahlene Tierkörper eingesetzt und so auch indirekt die Fleischindustrie finanziell unterstützt.

Der biozyklisch-vegane Anbau

Als Alternative wird der biozyklisch-vegane Anbau im Film vorgestellt, der sich als einzige Form des Ökolandbaus deutlich von der Tierhaltung und der Nutzung von Düngern und anderen Betriebsmitteln tierischen Ursprungs distanziert. Mit seinem Gütesiegel werden Erzeugnisse so klar als »vegan ab Feld« sichtbar gemacht. Im Rahmen meies Bachelor-Abschlussprojektes wurde nicht nur dieser eine Erklärfilm für der Förderkreis Biozyklisch-Veganer Anbau e.V. konzipiert und realisiert, sondern es wurde auch ein Konzept für eine ganze Reihe an Erklärfilmen entwickelt, die den biozyklisch-veganen Anbau in all seinen Facetten beleuchten sollen.