Ist Gemüse vegan?

Ein kurzer Erklärfilm über die Vorteile des Biozyklisch-Veganen Anbaus.

Seit einiger Zeit findet ein Wertewandel statt: Die steigende Zahl an vegetarisch und vegan lebenden Menschen und eine immer größer werdende Vielfalt an entsprechend gelabelten Produkten zeigen, dass ein Umdenken im Gang ist. Immer mehr Menschen werden sich der Tatsache bewusst, dass wir durch unser jetziges Wirtschaften und unseren Lebensstil den Planeten durch den hohen Ressourcenverbrauch zunehmend an seine ökologischen Belastungsgrenzen bringen. Sie hinterfragen ihre Konsumentscheidungen kritisch, sprechen sich aktiv mit ihrem Kassenzettel gegen Massentierhaltung und für leidfreie, umweltfreundlichere Produkte aus und interessieren sich dafür, wo und wie ihre Nahrungsmittel hergestellt worden sind. Leider ist nur wenigen bekannt, dass die Massentierhaltung auch mit der Erzeugung von Obst und Gemüse verstrickt ist.

In seiner Studie »Nischen des Ernährungssystems« bewertet das Umweltbundesamt die vegane Ernährung und auch die bio-vegane Landwirtschaft als eine der Nischeninnovationen mit einem sehr hohen Nachhaltigkeits- und Transformationspotenzial.

Im Rahmen meiner Abschlussarbeit entstand ein Erklärfilm über den biozyklisch-veganen Anbau, um die noch unbekannte Anbauform vorzustellen und sie mehr Menschen zugänglich zu machen. Da ich persönlich schon seit vielen Jahren vegan lebe, war dies für mich ein wahres Herzensanliegen.

Förderkreis Biozyklisch-veganer Anbau e.V. (Arbeit entstanden im Rahmen des Bachelorabschlussprojekts)

März 2021

Motion Design

Voice Over: Lars Walther

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Hintergrundinformationen

Dünger im Ökolandbau

Im Gegensatz zur konventionellen Landwirtschaft dürfen im Ökolandbau keine chemisch-synthetischen Düngemittel verwendet werden. Deshalb greifen Bio-Landwirt:innen für den Anbau von Getreide, Obst und Gemüse auf organische Düngemittel zurück – diese können pflanzlichen, aber auch tierischen Ursprungs sein.

Immer mehr landwirtschaftliche Betriebe spezialisieren sich und entscheiden sich bewusst dafür, keine Tiere mehr zu halten. Wie Unternehmen sind auch sie dazu gezwungen, möglichst wirtschaftlich zuarbeiten. Notgedrungen entscheiden sich viele für den Zukauf von externen, kostengünstigen Handelsdüngern.

Schlachtabfälle der Massentierhaltung

Bei einer Schlachtzahl von über 763.000.000 Landtieren allein in Deutschland im Jahre 2019 bleibt die Fleischindustrie mit vielen Schlachtabfällen zurück. Zu Mehl oder Pelltes verarbeitet können so einzelne tierische Bestandteile als Sackware erworben werden. Als Abfallprodukte der Massentierhaltung sind diese sehr günstig: Haarmehl aus Schweineborsten kostet pro Kilogramm verfügbarem Stickstoff beispielsweise viel weniger als vergleichbare pflanzliche Dünger. Und auch andere pflanzliche Düngemittel wie eine eigene Kompostwirtschaft samt nötiger Gerätschaften, bedürfen einer höheren zeitlichen und finanziellen Investition – zumindest bei der Umstellung am Anfang. Es ist also nicht nur eine Frage der persönlichen Prioritäten, sondern vor allem auch des Geldes, wie gewirtschaftet wird.

Die Verwendung solcher tierischer Düngemittel mag einfach handhabbar sein und mit einem Kostenersparnis einhergehen. Doch dieses Vorgehen birgt auch Risiken: so können diese mit Schwermetallen, multiresistenten Keimen und Antibiotikarückständen aus der industriellen Tierhaltung belastet sein.

Pflanzliche Erzeugnisse wie Gemüse, Obst, Getreide und Hülsenfrüchte, die mit tierischen Düngern produziert werden, sind also nicht vegan. Denn bei ihrer Erzeugung wurden gemahlene Tierkörper eingesetzt und so auch indirekt die Fleischindustrie finanziell unterstützt.

Der biozyklisch-vegane Anbau

Als Alternative wird der biozyklisch-vegane Anbau im Film vorgestellt, der sich als einzige Form des Ökolandbaus deutlich von der Tierhaltung und der Nutzung von Düngern und anderen Betriebsmitteln tierischen Ursprungs distanziert. Mit seinem Gütesiegel werden Erzeugnisse so klar als »vegan ab Feld« sichtbar gemacht. Im Rahmen meies Bachelor-Abschlussprojektes wurde nicht nur dieser eine Erklärfilm für der Förderkreis Biozyklisch-Veganer Anbau e.V. konzipiert und realisiert, sondern es wurde auch ein Konzept für eine ganze Reihe an Erklärfilmen entwickelt, die den biozyklisch-veganen Anbau in all seinen Facetten beleuchten sollen.